– von Werner Odemer, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Herrsching –

Liebe Genossinnen und Genossen,

der russische Überfall auf die Ukraine am 24.2.2022 hat das ganze Jahr dominiert. Olaf Scholz hielt im Bundestag eine beeindruckende Rede, von der das Wort „Zeitenwende“ im Gedächtnis bleiben wird. Die gerade gestartete Ampelkoalition sah sich plötzlich vor völlig neue Herausforderungen gestellt. Die Friedenspartei SPD rüstet mit einem Sondervermögen von 100 Mrd. die Bundewehr zu einer schlagkräftigen Truppe auf. Die Grünen mit dem Ziel des schnellen Ausstiegs aus fossilen Energien werden nach dem russischen Gas-Stopp zum weltweiten Einkäufer von Gas um Deutschland sicher durch den Winter zu bringen. Und die FDP, die ihre Schuldenbremse als Mantra vor sich her trägt, muss hunderte von Milliarden in Sondervermögen schaffen.

Eine große Flüchtlingswelle erreichte bald unser Land und auch Herrsching. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als plötzlich eine Schlange von gut 40 Ukrainerinnen, oft mit Kindern am Ausgabeschalter der Tafel standen. Wir konnten allen helfen – und sie waren so dankbar! Auch die Herrschinger öffneten ihre Türen und boten Unterkünfte an, auch viele unser Genossinnen und Genossen.

Am 15. Juni fand unsere Jahresversammlung mit Vorstandsneuwahl statt. Der neue Vorstand ist fast der alte. Adrian Fuchs, unser Juso, musste sich aus dem Vorstand verabschieden, da ihm sein Studium keine Zeit mehr lässt für diese Aufgabe. Herzlichen Dank Adrian! Dafür ist Peter Günther aus Breitbrunn nun mit dabei. Willkommen Peter!

Wir konnten am 14. Oktober Dr. Friedrike Hellerer für eine Ortsführung zum Thema „Nationalsozialismus in Herrsching“ gewinnen. Friedrike Hellerer ist Archivarin der Gemeinde Herrsching und hat ihre Doktorarbeit zum Thema „Nationalsozialismus im Landkreis Starnberg“ geschrieben. Es war eine ausgesprochen spannende und informative Führung. Und es war ein großer Erfolg für die Herrschinger SPD. Zum Start des Rundgangs auf der Treppe der Finanzhochschule fanden sich etwa 100 Bürger ein. Auch 2023 wird es wieder einen Rundgang geben.

Anfang Dezember konnte ich auf Einladung unserer Bundestagsabgeordneten Carmen Wegge drei sehr interessante Tage in Berlin verbringen mit Bundestagssitzung, Diskussion mit Carmen, Stadtrundfahrt, etc. Carmen kann drei Mal im Jahr 50 Bürger – natürlich auch Nicht-SPD´ler – nach Berlin einladen und ich kann diese Fahrt nur jedem empfehlen. Vielleicht ist der Dezember nicht die ideale Zeit für einen gemütlichen Stadtbummel durch unsere Hauptstadt. Ich hatte jedenfalls die kältesten Tage des bisherigen Winters erwischt. Interessenten können sich gern bei mir oder bei Carmen direkt melden.

Anfang Dezember ist Claus Müller in die SPD eingetreten. Herzlich willkommen lieber Claus in der Herrschinger SPD!

Am 19. Dezember mussten wir uns von Wolfgang Schief verabschieden. Wolfgang war ein Schwergewicht in der Herrschinger Ortspolitik, war 18 Jahre im Gemeinderat und ein leidenschaftlicher Verfechter der Werte unserer SPD.

Liebe Genossinnen und Genossen, ich wünsche euch friedvolles Neues Jahr mit guter Gesundheit und vielen schönen Momenten am wunderschönen Ammersee.

Euer

Werner

PS: Wir starten mit unseren monatlichen Vorstandssitzungen am Dienstag, den 24. Januar. Unsere Treffen sind immer öffentlich und jeder ist dazu herzlich eingeladen. Einladung kommt in den nächsten Tagen.

Einer der aktivsten Protagonisten der sozialdemokratischen Kommunalpolitik in Herrsching ist am 19. Dezember 2022 im Alter von 90 Jahren seiner Krebserkrankung erlegen. Mehr als die Hälfte seines Lebens war Wolfgang Schief SPD-Mitglied, zeitweise Vorsitzender des Ortsvereins, 18 Jahre auch Herrschinger Gemeinderat. Zeitlebens verstand er sich als Anwalt der sozial Benachteiligten. Sein Engagement für mehr Gerechtigkeit in Herrsching, den behindertengerechten Zugang zu öffentlichen Gebäuden, für sichere Radwege, für mehr Sozialwohnungen und nicht zuletzt für unsere geflüchteten Mitbürger werden wir nun ohne ihn fortführen.

Werner Odemer
für den
Vorstand der Herrschinger SPD

Rede zum Wahlrecht ab 16 für die Europawahlen! – YouTube

Der Bundestag hat am 10. November 2022 den von den Koalitionsfraktionen vorgelegten Gesetzesentwurf gegen die Stimmen von Union und AfD gebilligt.

Mehr als hundert Herrschingerinnen und Herrschinger zogen am Freitag, 14.10.2022, zusammen mit der Gemeinde- und Kreisarchivarin Dr. Friedrike Hellerer durch die Straßen der Gemeinde und entlang der Seepromenade, um mehr über Herrschings Geschichte in der Zeit des nationalsozialistischen Terrorregimes vor rund 80-90 Jahren zu erfahren. Der Start der von der Herrschinger SPD initiierten Veranstaltung war um 16 Uhr vor der Herrschinger Hochschule für den öffentlichen Dienst (im Volksmund Finanzschule) an der Rauscher Straße.

Der monumentale Bau der Finanzschule wurde 1935 vom damaligen Staatssekretär im Reichs-Finanzministerium Fritz Reinhard, einem Herrschinger, als erste „Reichssteuerschule“ gegründet und galt damals als Blaupause für eine Reihe ähnlicher Schulen, die danach im ganzen Reich errichtet wurden. Sie sollte als Ausbildungszentrum für die NS-Ideologie und Judenhass dienen. Von Beginn an war Juden der Zutritt verwehrt. Der überdimensionale Adler, der oberhalb der Freitreppe am Haupteingang angebracht ist, hielt damals ein Hakenkreuz in seinen Krallen.

Der Bau der Schule zog damals zahlreiche auswärtige Arbeiter in die damals erst rd. 2000 Einwohner zählende Gemeinde, später auch hunderte Studenten und Lehrkräfte. Herrsching war damals noch keine eigenständige Gemeinde, sondern ein Ortsteil von Andechs-Erling. Viele Bewohner waren mächtig stolz, dass Herrsching Sitz einer so wichtigen Reichsinstitution war, die deshalb oft auch in der Berliner Presse genannt wurde.

Im weiteren Verlauf der Tour durch Herrsching nannte Dr. Friedrike Hellerer einige weitere prominente Herrschinger NS-Größen, z. B. den damaligen Reichsminister und Generalgouverneur Polens Hans Frank, der „Polenschlächter“ genannt wurde, ferner den Arzt und sog. „Rassenforscher“, Begründer der Eugenik (damals „Rassenhygiene“ genannt) Alfred Ploetz, den Architekten, „Reichsbaumeister“ und Miterbauer der Bauten auf dem Obersalzberg Roderich Fick, die Amerikanerin Madeleine Ruoff, eine Tochter der US-Milliardärsfamilie Du Pont, die der nationalsozialistischen Ideologie sehr zugewandt war, Herrsching aber zahlreiche Geschenke machte (Kindergarten an der Seestraße, Seewinkel…). Erwähnt wurde auch der Herrschinger Claus von Pape, der während des Hitlerputsches 1923 bei der Auseinandersetzung mit der Landespolizei in München starb und deswegen bei den Nazis als Märtyrer galt – ihm wurde deshalb die heutige Schönbichlstraße gewidmet. Wie aus dem oben abgebildeten Ortsplan ersichtlich ist, wurde in der NS-Zeit eine ganze Reihe Herrschinger Straßen umbenannt, so z. B. Zum Landungssteg in Adolf-Hitler-Straße, die Bahnhofstraße zu Hindenburgstraße, die Seestraße zu Fritz-Reinhard-Straße u.a.m..

Am Ende der Veranstaltung spendeten die Teilnehmer*innen Frau Dr. Friedrike Hellerer einen lang anhaltenden Beifall. Sie kündigte dann auch eine andere Veranstaltung für den 11. und 13. November im Rathaus an, in der sie über Euthanasie im Landkreis Starnberg während der NS-Zeit berichten will. Genaue Daten werden noch veröffentlicht. Die Herrschinger SPD freut sich sehr über die große Resonanz der Veranstaltung und dankt Frau Dr. Hellerer für die hervorragende Führung.

Nach langer corona-bedingter Pause fand am 15.06.2022 in der Gaststätte Ganpati die diesjährige Jahreshauptversammlung der Herrschinger SPD statt. Anwesend waren 13 Mitglieder und die Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Starnberg, Christiane Feichtmeier.

Zu Beginn wurde einstimmig eine Satzungsänderung verabschiedet, nach der in Zukunft auch eine Doppelspitze den Ortsverein führen kann. Danach präsentierte Tom Hamaus eine Chronik der Aktivitäten des Ortsvereins seit der lezten Jahresversammlung im September 2020. In den letzten zwei Jahren konnten – bis auf wenige Bundestags-Wahlkampfstände im Sommer 2021 – keine öffentlichen Veranstaltungen durchgeführt werden. Auch die insgesamt 14 Vorstandssitzungen mussten wegen der Lock-down-Maßnahmen ausschließlich on-line abgehalten werden.

Erfreulich war, dass im September 2021 unsere Kandidatin Carmen Wegge in den Bundestag gewählt wurde. Der Vorstandsbericht und die Initiativen der Herrschinger SPD sind aus den nachfolgenden Bildern ersichtlich.

Bei den anstehenden Vorstands-Neuwahlen wurde erwartungsgemäß Werner Odemer einstimmig als Vorsitzender bestätigt. Seine Stellvertreter*innen wurden erneut Gabriele Frey, Veronika Schnell und Hans-Hermann Weinen. Als Kassenwart wurde Stefan Rauch wiedergewählt, ebenso die Schriftführerin Renate Mengen und der Medienbeauftragte Tom Hamaus. Beisitzer wurden Ingeborg Donhauser, Thomas Dalibor, Peter Günter und Hildegard Wienholt, als Revisoren Adi Boger und Fritz Voigtländer.

Am 30.7.2022 kommt Carmen Wegge nach Herrsching zu unserem SPD-Infostand am Wochenmarkt, am 24.7. ist der Empfang der Kreis-SPD in Andechs. Die nächste Vorstandssitzung findet am 12.7. um 19.30 wieder im Ganpati statt.

Den berühmten Beatles-Song sangen die rund 200 Teilnehmer*innen zum Abschluss der Friedenskundgebung am Freitagabend vor dem Rathaus in Herrsching. Aufgerufen dazu haben die Landkreisparteien GRÜNE, SPD, FDP und ÖDP gemeinsam. In ihren Redebeiträgen verurteilten Bürgermeister Christian Schiller, die Landtagsabgeordnete der Grünen Anne Franke sowie die Kreisrät*innen Christiane Feichtmeier (SPD) und Cédric Muth (FDP) den Angriff von Putins Truppen auf die Ukraine einhellig auf das Schärfste und versprachen den Geflüchteten Unterstützung.

Um ihre Solidarität mit der Ukraine auszudrücken, sind Bürgerinnen und Bürger eingeladen, an der Friedenskundgebung in Herrsching teilzunehmen.
Um ihre Solidarität mit der Ukraine auszudrücken, sind Bürgerinnen und Bürger eingeladen, an der Friedenskundgebung in Herrsching teilzunehmen. Bündnis 90/Die Grünen, SPD, FDP und ÖDP im Landkreis Starnberg laden am Freitag, 4. März, in Herrsching zu einer Friedenskundgebung unter dem Motto „Solidarität mit der Ukraine“ ein.
In Solidarität mit den vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine soll zusammen ein demokratisches Zeichen gesetzt werden, so die Veranstalter in einer Pressemitteilung. Beginn ist um 17.30 Uhr am Rathausplatz in Herrsching.

Aktuell sind Redebeiträge von Anne Franke (Landtagsabgeordnete und friedenspolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen), Christiane Feichtmeier (Kreisrätin, SPD) und Cédric Muth (Kreisrat, FDP) geplant.

Alle Teilnehmenden werden gebeten, ein symbolisches Friedenslicht mitzubringen und zum gegenseitigen Schutz auf die geltenden Hygienerichtlinien zu achten (Masken und Abstände).
Ist möglicherweise ein Bild von 1 Person, Bart und Text „MÜNCHEN SPD BAYERN IST FORTAN " EIN FREISTAAT. -Kurt Eisner“
Denn heute vor 103 Jahren wurde der überzeugte Sozialist und Sozialdemokrat von einem rechten Attentäter ermordet.
Er führte 1918 in München die Revolution an, die die Monarchie beendete, rief den „Freistaat“ aus und machte Bayern zur Demokratie. Kurt Eisner war nur 100 Tage im Amt. Trotz dieser kurzen Zeit verdanken wir ihm u.a.:
– den 8-Stunden Arbeitstag
– die Presse- und Meinungsfreiheit
– das Frauenwahlrecht
– die Trennung von Kirche und Staat
Sein Tod zeigt, dass extrem Rechte damals wie heute zu den gleichen Mitteln greifen, um fortschrittliche Politik zu verhindern!
Lasst uns rechten Hetzern gemeinsam entschlossen entgegentreten!