In knapp vier Monaten finden in Bayern wieder Kommunalwahlen statt, nämlich am 8. März 2026. Anders als vor sechs Jahren stellt die SPD Herrsching diesmal keine*n eigene*n Kandidat*in für das Amt des Ersten Bürgermeisters auf. Der derzeitige Amtsinhaber Christian Schiller (parteifrei), der schon seit 18 Jahren die Gemeinde „regiert“, stellt sich erneut zur Wahl. Als Gegenkandidatin hat vor Kurzem die Bürgergemeinschaft Herrsching (BGH) zusammen mit den Herrschinger Grünen Karin Casaretto (ebenfalls parteifrei) für dieses Amt nominiert.


Um den eigenen Mitgliedern die Wahlentscheidung zu erleichtern, lud der Vorstand des Herrschinger SPD-Ortsvereins beide zu einem Vorstellungsgespräch ein. Als erste war Karin Casaretto am 12. Oktober 2025 in der Gaststätte Andechser Hof dran. Anwesend waren rund 20 Parteimitglieder und Kandidat*innen für den Gemeinderat. Christian Schiller wird zu einem späteren Termin erwartet.
Karin Casaretto ist von Beruf Diplom-Regisseurin (sie hat unter anderem den Kurzfilm über den Kienbach gedreht) und war nach eigener Angabe viele Jahre Geschäftsführerin eines Medienunternehmens sowie Klimaschutzmanagerin. Daneben ist sie ehrenamtlich Vorsitzende des Herrschinger Vereins ProNatur. Dieser hat sich bislang als engagierter Befürworter der Baumschutzverordnung profiliert. Als Bürgermeisterin will sich die Kandidatin vor allem für die „Schaffung eines lebendigen Ortskerns mit einem Kultur- und Bürgerbahnhof im Zentrum mit einfacher Gastronomie und viel Raum für junge Menschen“ einsetzen. Auch die Umsetzung des Einheimischen-Wohnmodells für junge Familien in Breitbrunn sowie die Bebauung des Bofrost-Geländes mit bezahlbarem Wohnraum und einer Tagespflegeeinrichtung seien ihr vorrangige Themen. Die Herrschinger Wirtschaft will sie unter anderem mit attraktiven Angeboten für junge Menschen nachhaltig stärken, darunter insbesondere den Einzelhandel, Green Tech und die Tiefengeothermie. Genossenschaftliche Modelle wie in München seien für vieles das Vorbild. Ein weiteres zentrales Anliegen sei Casaretto die Anpassung an den Klimawandel, zum Beispiel durch Entsiegelung von Böden, Begrünung von Dächern und Fassaden, verschärften Schutz auch privater Bäume etc.
In seinem Schlusswort bedankte sich Herrschings SPD-Vorsitzender Werner Odemer bei Frau Casaretto und lud die Anwesenden zu dem am kommenden Mittwoch am selben Ort um 19 Uhr stattfindenden Gespräch mit dem amtierenden Bürgermeister Christian Schiller ein. Die Veranstaltung ist nicht öffentlich. Erst danach will der Vorstand entscheiden, ob und ggfs. für wen er eine Wahlempfehlung gibt.



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