von Werner Odemer

Liebe Freunde der Herrschinger SPD, liebe Genossinnen und Genossen,

puh, was für ein Jahr war das denn?

Dabei hat für uns noch alles ganz gewöhnlich angefangen mit dem Wahlkampf für die Kommunalwahl im März. Die Kommunalwahl ist die einzige Wahl, die im Ortsverein richtig Arbeit macht. Aber wir waren gut vorbereitet, hatten eine tolle Liste mit 24 Gemeinderatskandidaten, je zur Hälfte Frauen und Männer, und wir hatten mit Matti Müller einen Bürgermeisterkandidaten. Wir machten Infostände, verteilten Flyer in die Briefkästen, standen in der Früh an der S-Bahn und gingen mit Matti von Haus zu Haus.

Das Ergebnis wird jeder unterschiedlich bewerten. Für mich war das Wahlergebnis von 10% für Matti Müller total enttäuschend. Aber wenn Christian Schiller 61% holt, dann bleibt für die anderen 4 Kandidaten eben nicht mehr viel zum Verteilen übrig. In den Gemeinderat ziehen wir statt mit 4 nur noch mit 3 SPD´lern ein. Damit kann ich gut leben, denn die SPD in Bayern und auch in Herrsching hat ihr Ergebnis bei den anderen Wahlen seit der letzten Kommunalwahlwahl (Europa, Landtag) halbiert. Schön, dass die Bürger bei der Kommunalwahl andere Maßstäbe anlegen. Und wer jetzt noch einen ganz positiven Kick braucht, dem gebe ich die Auswertung von Tom Hamaus auf den Weg, der festgestellt hat, dass die Herrschinger SPD das zweitbeste Kreistagsergebnis aller 14 Gemeinden im Landkreis geholt hat. Wir sind also im Laufe der Jahre zur zweiten SPD-Hochburg nach Gilching geworden.

Und dann kam Corona. Der Schnittpunkt war wohl die brechend volle Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten im Seehof Anfang März. Mit dem Wissen, das wir heute über die Verbreitung des Virus haben, läuft mir heute noch der kalte Schauer den Rücken runter wenn ich an diesen Abend denke. Wir sind da nochmal davongekommen. Unsere Treffen wurden schwieriger und seltener. Im Sommer haben wir uns noch mit Abstand in den Biergarten gewagt, im Herbst hatte ich noch die Hoffnung, dass es vielleicht doch bald wieder normal wird aber inzwischen haben wir uns dem Schicksal gefügt und sind auf Zoom-Konferenzen umgestiegen.

Am 4. November hat uns Anette Voigtländer verlassen. Sie bleibt für mich in Erinnerung als eine verlässliche und warmherzige Persönlichkeit. Wir werden das Gedenken an sie in Ehren halten.

Jeder wird heute Abend sein persönliches Fazit aus dem Jahr 2020 ziehen. Mein Fazit lautet: Wir können schnell und mächtig reagieren, wenn wir wollen.

  • Die Regierung hat solidarisch und schnell riesige Mittel bereitgestellt, um Arbeitnehmer vor Arbeitslosigkeit zu schützen und Unternehmen vor der Insolvenz zu retten.
  • Die Forschung hat in weniger als einem Jahr Impfstoffe entwickelt, getestet und in hunderten von Millionen Dosen produziert. Bei anderen Krankheiten wie Malaria oder HIV warten wir seit Jahrzehnten darauf.
  • Fast alle Bürger haben sich extrem eingeschränkt, um die Verbreitung des Virus zu reduzieren: Wir ziehen unsere Maske auf, wenn wir auf andere stoßen, verzichten auf herzliche Umarmungen, schöne Urlaubsreisen und tolle kulturelle Ereignisse und treffen uns nur noch mit den wenigen allerbesten Freunden.

Nun steht das Neue Jahr vor der Tür. Ich hoffe, dass wir im Laufe des Jahres das Virus mit all seinen Einschränkungen hinter uns lassen können. Meine große Hoffnung für das Neue Jahr ist aber auch, dass wir uns an diese Kraft von 2020 erinnern und andere Krisen entsprechend mutig und kraftvoll angehen, z.B. die Klimakrise oder die Armut in der Welt.

Ich wünsche Euch persönlich ein gesundes Neues Jahr mit viel Mut und Kraft für Eure persönlichen Herausforderungen in 2021.

Euer

Werner

Werner Odemer
OV-Vorsitzender
SPD Herrsching

Ergebnisse der Kreistagswahl 2020 im Landkreis Starnberg nach Gemeinden und Parteien:

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