Den Abend eröffnete der SPD-Bundestagabgeordnete Klaus Barthel. Als Ziel für den im Dezember stattfindenden Landesparteitag fordert Klaus Barthel neben dem Mitspracherecht der Basis eine programmtische Aufstellung der SPD zu den Themen:
– Bürgerversicherung
– Steuerpolitik
– Alterssicherungspolitik
– Neuer Fortschritt / wirtschaftspolitische Aufstellung

Dem bisherigen Kreisvorstand dankt Klaus ausdrücklich für die hervorragende Zusammenarbeit und überlässt dem scheidenden Tim Weidner das Wort.

Tim zieht Bilanz: Seit Januar 2005 in diesem Amt hat er mit der Kreis-SPD viele Themen angestoßen, die von der CSU zuerst belächelt und dann selbst aufgegriffen wurden, wie z. B. das zweite Gymnasium im westlichen Landkreis, die Verhinderung des Ausbaus des Oberpfaffenhofener Flughafens und die Energiewende. Zum Thema Atomausstieg zählt Glaubwürdigkeit beim Wähler sehr viel, hier kann die SPD im nächsten Landtagswahlkampf punkten – im Gegensatz zur CSU, die mit ihrem Landtagskandidaten Fahrenschon einen Wendehals par excellence aufstellt. Tim lobte ausdrücklich das gute Klima, das im Kreisverband herrscht, doch ist es für ihn nicht mehr möglich, das Amt des Kreisvorsitzenden weiterhin auszuüben – immerhin ist er ja auch Stadtrat und seit 2010 Fraktionsvorsitzender im Kreistag.

Nach dem Kassenbericht von Stephan Troberg nutzte der Gast des Abends, der Planegger Gemeinderat Thomas Roy, die Zeit, um Tims Kampfgeist zu loben und das Würmtaler Regionalwerk als vorbildliche Einrichtung zur Energiewenden zu präsentieren.

Nachdem der Vorstand entlastet wurde, hielt Stephan Bock, der Kandidat für den 1. Vorsitzenden, eine sehr spannende Rede, in der er Einblicke in die Stationen seines politischen und privaten Lebens gab. Geboren in Tripolis als Sohn eines sozialdemokratischen Vaters, der u. a. auch Kreisvorsitzender war und als Diplomat mit seiner Familie nach Libyen zog, wurde Stephans Jugend geprägt von verschiedenen Blickwinkeln. Mit 18 kam er zurück nach Deutschland, trat in die SPD ein und engagierte sich während seines Politikwissenschaftsstudiums in der LMU-Juso-Hochschulgruppe. Nach dem Studium war er für verschiedene internationale Firmen viel im Ausland tätig.

Seit 2003 wohnt Stephan in Krailling, dort wurde er vor zwei Jahren Ortsvereinsvorsitzender und 2010 stellvertretender Kreisvorsitzender.

Stephans politische Ziele: Die Reformdebatte wird uns weiter begleiten, unserer Vorschläge waren vermutlich zu „dickes Holz“ – damit das Feuer brennt, sollten wir das dicke Holz vielleicht noch einmal spalten, zum Entfachen des Feuers sind erst einmal kleine Steckerl nötig. Beim wichtigen Thema Energiewende, dem Vorhaben, bis 2035 energieautark zu werden, ist auch Selbstvertrauen notwendig. Albert Luppart von den FW, der an das Erreichen dieses Ziels nicht glauben kann, schlägt einen falschen Weg ein. Eine kluge Energiewende schafft Arbeitsplätze, Regionalwerke sind der richtige Ansatz, das Gemeinwohl muss immer im Vordergrund stehen, nicht die Gewinnmaximierung. Der CSU gibt Stephan den Rat, sich noch einmal gut zu überlegen, ob sie mit Finanzminister Fahrenschon den richtigen Kandidaten gewählt hat, einen unglaubwürdigeren Vertreter der Energiewender kann sie kaum aufstellen. Noch nach dem Tsunami und der Reaktorkatastrophe in Fukushima beharrte Fahreschon auf einem Festhalten an der Verlängerung der Atomlaufzeiten, um etwas später opportunistisch das Gegenteil zu predigen. Stephan verspricht, sich dafür einzusetzen, dass dem CSU-Kandidaten im Wahlkampf ein eisiger Wind um die Ohrenwehen wird.

Stephans Rede wurde im anschließenden Wahlgang mit 30 von 30 Delegiertenstimmen belohnt.

Der neue Vorstand wurde reibungslos gewählt und setzt sich nun wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender: Stephan Bock
2. Vorsitzende: Julia Ney, Tim Weidner
Kassier: Stephan Troberg
Schriftführerin: Beate Schnorfeil
Pressereferentin: Beate Schnorfeil
Internetbeauftragter: Andreas Schöpf
Beisitzer: Günter Meier, Christian Winklmeier, Christiane Falk, Stefan Rauch, Michael Dehnert, Susanne Meier, Daniel Pfaller
Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten: Simon Klügl
Vertreterin der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (AsF): Petra Neugebauer
Vertreterin der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA): Erika Harder
Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen in der SPD (AGS): Werner Odemer
Vertreter der SGK: Tim Weidner
Vertreter der SPD-Kreistagsfraktion: Tim Weidner

Abschließend wurde mit zwei Gegenstimmen eine Satzungsänderung des § 4 beschlossen, die zeigt, wie sehr dem Kreisverband die Einbindung der Mitglieder am Herzen liegt, indem er ihnen die Urwahl ermöglichen möchte.

Die Änderung lautet:

Die Kreisdelegiertenversammlung führt alle in den Zuständigkeitsbereich fallenden Wahlen und Kandidatenaufstellungen durch, sofern nicht der Kreisvorstand die Aufstellung von Kandidaten und Kandidatinnen durch eine Mitgliederversammlung (Vollversammlung) beschließt.

16.04.11
Beate Schnorfeil

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